Runklrüb hat geschrieben::hufeisen:
ist das alles ein Grund persönlich zu werden ?

Das hab ich mich grad auch gefragt...
Allerdings möchte ich hier auch einmal anmerken, das "früher" nicht automatisch "alles besser" war...:
Zunächst ist die Vielseitigkeit in den letzten 40 Jahren deutlich pferdefreundlicher geworden...was die Hindernisse ansich betrifft - betrachtet man sich alte Videoaufnahmen aus 60ger/70ger Jahren... so sieht man deutlichst unharmonischere "Sprungabfolgen" (wenn man dieses teilweise über die Hindernisse gekrabbele überhaupt so nennen will...). Als ich anfing zu reiten, schied man im Cross auch nicht beim ersten Sturz aus... und E-prüfungen gab es auch nicht... In dem man die Strecken technischer gemacht hat, sieht man wesentlich seltener wirklich! unsschöne Bilder ... wobei ein zu hohe technische Anforderung, die zu zu hohem Grundtempo- bzw. Rhythmusverlust führt zu vermeiden ist... oder an solchen Abfolgen grundsätzlich auch immer ein Chicken Way vorhanden sein sollte.
Mit der Abschaffung der Rennbahn bzw. Wegestrecke hat sich der Sport auch weiter entwickelt...positiv ...wie negativ. Negativ insofern, das es viel mehr Starts auf höchsten Niveau möglich machte... und GENAU da wären - in meinen Augen - die Dachverbände in der Pflicht ... es müsste eine verbindliche Anzahl an max. Starts geben, um die von einigen Reitern praktizierte Vielstarterei zu unterbinden - und zwar auf kleinem ländlichen wie auch auf internat. Niveau!
Ich persönlich habe nicht den Eindruck, das die Reduzierung des Blutanteils zwangsläufig zu vermehrten Verletzungen geführt hat... sondern sehe die Versäumnisse eher im Management der Pferde - das alte Format erforderte vom Reiter viel mehr sein Pferd gut genug zu kennen und ihm die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen... nur so waren diese Höchstleistungen möglich ...
Zu dem kommt auch noch - in unserer heutigen schnelllebig gewordenen Zeit...erfährt die "Welt" viel, viel schneller, wenn i-wo, i-was schief gelaufen ist... übertrieben gesagt... in China fällt ein Fahrrad um- und binnen von 2 min. weiss die ganze Welt, das das Fahrrad grün war... und das trifft auf alles x-beliebige zu...früher hat man vll. mal nach einigen Wochen erfahren, das Pferd xy verletzt ist...und bei diesem oder jenen Championat nicht starten kann ... heute postet der Reiter oft noch am Verletzungstag selbst, das sein Championatspferd sich verletzt hat ... schon allein, um weiteren Spekulationen aus dem Weg zu gehen...
Das es immer wieder zum Verkauf guter deutscher Pferde ins Ausland kommt, ist auch eine völlig normale Entwicklung...im Zuge der Kommerzialsierung und Professionalisierung des Reitsports im Allgemeinen musste es i-wann so kommen ...