Hallo zusammen,
wir sind auch aus dem Weihnachts-/Winterschlaf erwacht und da habe ich euer sehr interessantes Thema entdeckt.
Dazu wollte ich euch noch meine Erfahrung schildern. Mein Mann und ich sind in 2 Vereinen tätig, die beide nationale Vielseitigkeitskturniere veranstalten.
Der Thüringer Verein (Eisfeld) ist ein sehr kleiner Verein mit gerade mal 30 Mitgliedern, für den ein nationales Turnier bis VL das maximal stembare ist. Vorteil hier, wenige Mitglieder, die meist alle an einem Strang ziehen.
Dann sind wir noch in einem der "größeren" bayerischen Vielseitigkeitsvereine Sulzthal zuhause. Hier sind es über 100 Mitglieder, aber nicht nur Vielseitigkeitsreiter, sondern auch Dressur und Springreiter. Mehr Mitglieder, mehr Meinungen, mehr Kompromisse.
Wir haben 2018 einen neuen Platz gebaut, weil (sorry, wenn es jetzt direkt wird) die Ansprüche der Reiter leider immer weiter wachsen und keiner mehr auf einem Rasenplatz mehr springen wollte. Unser Gelände ist im Wald und wir versuchen immer neue Ideen und tolle Kurse zu bauen. die Pferde kommen dabei gut zum galoppieren, aber manche Piloten sind leider nur die große grüne Wiese zum galoppieren gewohnt und haben vor unseren Bäumen Angst
Im letzten Jahr haben wir erstmals die Bayerische Meisterschaft der Junioren, Jungen Reiter und Ponys ausgetragen, was ein voller Erfolg war.
Leider können wir uns nicht im internationalen Bereich versuchen, weil wir an der Anlage kein fließend Wasser oder Strom haben, was da ja (berechtigt) Pflicht ist. Ich denke so geht es vielen Vereinen, die "nur" ländlich VL anbieten. Sie sind auf das Gutwillen der Gemeinde angewiesen und können sich nur begrenzt entfalten. Natürlich hat eine Schöne Internationale Prüfung einen tollen Flair, aber ich habe in den letzten Jahren schätzen gelernt, dass vor allem die ländlichen Vereine unsere Unterstützung mit Starts brauchen. Denn wenn das ganze ländliche wegfällt, weil jeder die perfekte Prüfung möchte, wo qualifiziere ich mich denn dann dafür? Dann dürfen wir Amateure irgendwann nicht mehr mitmachen, sondern nur noch die Profis bejubeln.
Manchmal tut ein kleiner Blick hinter die Kulissen gut

die Veranstalter geben sich (meist) die größte Mühe und da passiert es auch mal, das etwas übersehen wird
